ROBOTER vs. prekäre Beschäftigungsverhältnisse
Zunächst einmal ist es ganz entscheidend zu sehen, dass nur solche Tätigkeiten automatisiert werden, welche definitiv nur einen Bruchteil der Eigenschaften erfordern, welche einen Menschen ausmachen. Ein Vollzeit-Job bedeutet, dass ein Großteil der Lebenszeit auf der Arbeit verbracht wird. Wenn dort wiederum nur primitive Tätigkeiten verrichtet werden, hemmt das logischerweise die Entfaltung des wahren Potenzials des Menschen.
Von der Arbeitnehmer-Seite wird das "Selbstverwirklichung" genannt. Wichtiger ist hier aber das, was sich die effizienz-orientierte Arbeitgeber-Seite klarmachen muss: Einen Menschen stetig standardisierte Tätigkeiten verrichten zu lassen ist wie eine Maschine nur auf 20-30% ihrer möglichen Leistung laufen zu lassen. Außerdem wirkt es demotivierend auf die Arbeitnehmer, was weitere Effizienzdefizite mit sich bringt.
Roboter hingegen können gerade standardisierte Tätigkeiten wesentlich effizenter ausführen, selbst im Vergleich zu motivierten Menschen. Somit entsteht alleine hier schon ein Produktivitätsüberschuss.
Bei diesem Thema sind auch Politik und Wissenschaft nicht ausgenommen. So ist die Arbeitsmarkt- und offenbar leider auch die Bildungspolitik immer noch an altmodischen (eigentlich veralteten) Vorstellungen und Theorien über das menschliche Wesen orientiert. Dies wird alleine schon an Formulierungen wie "menschenwürdige Arbeit" erkennbar - der Begriff ist so dehnbar wie ein elastisches Gummi.
Die Bedeutung dessen, was "menschenwürdig" ist hat offenbar im Zuge der Globalisierung eine drastische Abwertung in Deutschland erfahren.
Darüber hinaus gibt es weitere Kennzeichen einer Inkonsistenz der Leistungsförderung durch den Staat. Insbesondere im Bereich "Hartz IV / zweiter Arbeitsmarkt" gibt es Kurzfrist-Fortbildungskonzepte, welche nicht auf eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt zielen (können!), denn in Deutschland wird in aller Regel eine vollständige Qualifikation erwartet, d.h. eine mehrjährige Ausbildung, mindestens einjährige Fortbildung oder Umschulung sowie alles was oberhalb dieser Ebene bewertet wird (Hochschulstudium, etc.).
Insgesamt ist also langfristig umfassend anzustreben, dass alle Menschen in Deutschland die Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung erhalten. "Umfassend" heißt, dass keine Gruppe nach soziodemographischen Merkmalen (z.B. "arbeitslos") davon ausgeschlossen werden darf.
Das Verwöhn-Problem
Um eine wirklich leistungs-, wissens- und informationsorientierte Gesellschaft zu schaffen, sind neue Wege der Motivation zu finden. Schüler müssen frühzeitig begreifen, weshalb sie in die Schule gehen. Über den Level "das ist eben so" sollten wir als führende Industrienation eigentlich schon längst hinaus sein. Nur wer den Sinn hinter etwas erkennt, hat auch eine Perspektive und nur wer eine Perspektive hat, wird sich Ziele stecken und ist motiviert, diese Ziele auch zu erreichen. Deshalb ist es so eminent wichtig, dass dieses Signal auch bei den Erziehungsberechtigten zu Hause ankommt: wenn einen das eigene Kind etwas sinnvolles fragt und man darauf keine Antwort hat, sollte man sich schon schämen. Zumindest aber ist es in diesem Fall geboten, sich selbst über das Thema ausreichend zu informieren, sodass man es dem Kind erklären kann - statt irgendwelchen Freizeitaktivitäten nachzugehen, was auch später noch geschehen kann. Vorleben, dass Bildung wichtig ist und auch dieses auch mit dem Kind selbst erleben. Das gilt natürlich nur für diejenigen, welche für ihr Kind möglichst gute Voraussetzungen für das spätere Leben schaffen wollen.
Das Konzept "Roboterkassen" und das SB-Problem
Auch an der Front der SB-Kassenhersteller gibt es noch einige Defizite zu beachten. Hieran haben allerdings auch die Handelsunternehmen ihren Anteil, da sie ihre Kassen nicht zielgerichtet auf die Wünsche der Kunden ausgerichtet haben. So ist das bestehende Selbstscan-Konzept allenfalls eine Übergangslösung, die langfristig von echten Roboterkassen abgelöst wird. Tatsächlich ist die Durchsetzung von allen neuen Produkten eine Frage des LayOuts. Steve Jobs hat gewusst, Google weiß das, quasi jedes erfolgreiche Unternehmen begründet seinen Erfolg maßgeblich auf der LayOut-Gestaltung.
Nur die Kassen sind sowohl in LayOut alsauch in Bedienung bereits von Ferne eher abschreckend - selbst für mich als technik-affinen Menschen! Roboterkassen werden überhaupt nur dann von Kunden begrüßt werden, wenn sie einen effizienten Geschwindigkeits- und Aufwandsvorteil bieten. Beides ist bei SB-Kassen nicht der Fall.
Design-Anregungen kann man sich die beispielsweise aus dem erfolgreichen Blockbuster-Film "Transformers" holen, wo der eine oder andere Roboter ("BumbleBee") stark menschenähnliche Züge hat. Eine derartige Lösung hätte auch einen gewissen Unterhaltungswert und würde im Gegensatz zu den Halbautomatischen SB-Kassen dem Kunden einen echten Komfort-Vorteil bieten. Im Prinzip bräuchte man nur das Prinzip der Leergut-Automaten anzuwenden: die Ware wird statt auf ein Band in eine Röhre gelegt, ein Rundum-Scan nach dem ISBN-Code und fertig.
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