Das Problem bei einer rein quantitativen Betrachtung des Wirtschaftswachstums liegt darin, dass nicht nur konstruktive, sondern auch destruktive Ereignisse den Bedarf und die Nachfrage nach Gütern & Dienstleistungen anregen. Denn: Ein Mehrbedarf an Gütern entsteht (leider) auch durch Verletzungen, Krankheiten und Zerstörung von Sachgütern (Terroranschläge, Kriege, etc.). Außerdem zählt die steigende Verwendung von nicht regenerierbaren Rohstoff- und Energiequellen zum Zwecke einer steigenden Leistungserstellung als Vernichtung kollektiver Güter zu den Hauptgründen der Forderung nach einer qualitativen Bewertung des Wirtschaftswachstums.
Hier liegt eindeutig keine Wohlstandsmehrung vor, obwohl gerade die Kriegsgüter-Industrie mit die höchsten Gewinne abwirft. Damit einhergehend ist leider auch tendenziell ein erhöhtes Interesse der Banken an der Waffenindustrie, denn hohe Gewinne bedeuten auch die Möglichkeit, höhere Zinsen als andere Unternehmen zu bezahlen.
Nun werden in den Industrienationen produzierte Waffen größtenteils nicht selbst eingesetzt, sondern exportiert. Daher ist in diesem Fall auch bei einer qualitativen Betrachtung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im eigenen Land kein Schaden entstanden. Konsequenterweise müsste sich hier eine qualitative Betrachtung des BIPs auch auf die jeweiligen Abnehmer-Länder von Rüstungsgütern erstrecken.
Außerdem dürfte korrekterweise der Teil des BIP, welches durch einen Schaden entsteht nur mit dem Wert angesetzt werden, der sich nach Abzug der durch den Schaden vernichteten Werte ergibt.
Eine solche Größe könnte beispielsweise "konstruktives BIP" heißen:
Konstruktives BIP = BIP (gesamt) - Summe aller Werte der vernichteten Güter & Produktionsfaktoren
Hier ist zu beachten, dass es sich lediglich um ein Gedankenspiel handelt.
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